„Akte Urenco“ bleibt geöffnet
/ Kundgebung am Sonntag vor der Gronauer Urananreicherungsanlage
(13.00 Uhr)
(Gronau, Bonn, 01.09.2010) Nach dem Störfall mit Uranfreisetzungen,
der sich im Januar in der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage
ereignet hatte, hat jetzt Medienberichten zufolge die Staatsanwaltschaft
in Münster die "Akte Urenco" geschlossen; der internationale
Urenco-Konzern betreibt die Gronauer Uranfabrik. Bei dem Störfall
im Januar wurde erstmals ein Mitarbeiter der Anlage verseucht.
Der Vorfall führte im Januar zu mehreren Protestaktionen in
Gronau, bei denen die sofortige Stilllegung der Anlage gefordert
wurde.
Für die Anti-Atomkraft-Bewegung ist die "Akte Urenco" noch
nicht geschlossen. Weiterhin wird von den Bürgerinitiativen
in und um Gronau, sowie von überörtlichen Verbänden
wie etwa dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU), die sofortige Stilllegung der Anlage gefordert. Nach Angaben
der Bürgerinitiativen hat es in der Anlage schon wiederholt
meldepflichtige Ereignisse gegeben und für den anfallenden
Uranmüll gibt es kein Endlager. Dafür soll ab 2011 neben
der Urananreicherungsanlage ein sogenanntes "Zwischen"lager
für 60.000 Tonnen Uranmüll gebaut werden.
Für den kommenden Sonntag (5. September) ruft der Arbeitskreis
Umwelt (AKU) Gronau, unterstützt von weiteren Initiativen
und Verbänden, zu einer Kundgebung vor der Urananreicherungsanlage
auf (Röntgenstraße 4, 13.00 Uhr). Konkreter Anlass der
Protestaktion ist der 25. Jahrestag der Inbetriebnahme der Anlage
(15. August 1985). Mit der zeitlichen Nähe zum Antikriegstag
(1. September) soll zudem unterstrichen werden, dass die Technik
der Urananreicherung auch zur Produktion von Atomwaffen genutzt
werden kann. Auch wegen den verheerenden Folgen des Uranabbaus,
z. B. in Afrika, wird gegen den Betrieb der Gronauer Urananreicherungsanlage
(UAA) demonstriert.
Nähere Informationen zum Ablauf der Kundgebung gibt es beim
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau unter Tel. 02562-23125. Weitere
Informationen über die Gefahren der Urananreicherung und
der Atomenergienutzung generell gibt es u. a. im Internet unter www.aku-gronau.de, www.bbu-online.de und www.keincastornachahaus.de.
Zur Unterstützung seiner Arbeit ruft der AKU Gronau zu Spenden
auf: AKU Gronau, Volksbank Gronau, BLZ: 401 640 24, Konto: 110
551 700. Stichwort: "Akte Urenco" |